Chronik

 Die Gute Alte Zeit

 Geschichte Schönewörde

Die Gemeinde wurde 1318 als Sconenworden erstmals urkundlich erwähnt; gehört zu den Siedlungen der jüngeren Rodeperiode (800–1200); in der Entwicklung wahrscheinlich beeinflusst durch den Zuzug aus Wüstungen wie Große Wöhrde und Kleine Wöhrde, die auch auf der Gemarkung lagen. Schönewörde blieb lange Zeit eine kleine, nur langsam wachsende Siedlung, die 1811 erst 30 Höfe bzw. abgabepflichtige Feuerstellen hatte. Die erste Volkszählung im gleichen Jahr ergab 233 Einwohner – allerdings schätzen manche Chronisten aufgrund alter Steuerlisten die Bevölkerung nur auf 180 bis 190 Personen.

Ein Aufschwung kam mit der Aufteilung des Großen Moores 1849 und der Verkoppelung 1853/72, wodurch 616 ha Heideboden und 513 ha Moorboden zur Kultivierung zur Verfügung standen und sich damit direkt und indirekt neue Existenzmöglichkeiten boten.

Positiv wirkte sich auch der Anschluss an die Bahnstrecke Braunschweig–Uelzen aus, den Schönewörde 1900 bekam. 1972 musste der Haltepunkt einige hundert Meter nach Süden versetzt werden, da an der ursprünglichen Stelle der Damm der Brückenrampe über den Elbe-Seitenkanal (Baubeginn in der Gemarkung Schönewörde 1968) entstehen sollte.

Für die Ortsentstehung und -entwicklung hat sicherlich der frühere Waldreichtum eine Rolle gespielt, der Laubwald war als Viehweide geeignet und seine nährstoffreichen Böden konnten nach der Rodung zu Äckern werden; noch für die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg wurde die Walddichte für das alte Amt Isenhagen mit 35 % angegeben. Schönewörde gehörte zur Oberförsterei Wahrenholz, Oberforstamt Celle, und sein erster 1778 im Hannoverschen Staatskalender erwähnter Forstbeamte war der „gehende“ Förster Johann Christoph Hölsen. Wenige Jahre später wird für Schönewörde auch ein Forsthaus aufgeführt mit dem gehenden Förster Nickel (obwohl Forsthäuser anfänglich nur reitenden Förstern zur Verfügung standen).

Aufgaben der Förster waren die Zuweisung von Brenn- und Bauholz (gebührenpflichtig), Jagd und Wildhege sowie die Verhinderung von Wilddiebereien - letzteres nicht ungefährlich, wie der Gedenkstein für den 1863 ermordeten Schönewörder Hilfs-Forstaufseher Ernst Sander zeigt.

Für die heutige Gemeinde Schönewörde spielen ihre Forsten insofern eine Rolle, als sie Einnahmen aus deren Verpachtung bezieht, nachdem die Attraktivität der Jagden 1967 durch die Aussetzung von Damwild – die erste im Landkreis – erhöht worden war.

Als einzige Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Wesendorf hatte Schönewörde stets eine enge Verbindung zu Knesebeck – ob als Lehen im Besitz der Familie von dem Knesebeck oder dem Amt, der Vogtei, dem Kirchspiel Knesebeck zugeordnet bzw. von 1969 bis 1974 als Teil der Samtgemeinde Knesebeck. Übrig geblieben ist davon die Zugehörigkeit zur evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Knesebeck.